Die Jury prämiert:

Nils Kuschminder

Erfolgreicher Neustart: Vom Systemgastronom zum Informatiker

Schon als Kind war Nils Kuschminder, heute 39 Jahre alt, von Computern begeistert und wollte wissen, wie sie funktionieren. Doch der Ehrgeiz, das Abitur zu machen, um anschließend studieren zu können, fehlte als Jugendlicher. „Ich wollte unbedingt weg von der Schulbank und Geld verdienen“, erinnert sich Kuschminder. So folgte die Ausbildung zum „Fachmann für Systemgastronomie“. Viele Jahre lang war Kuschminder erfolgreich in seinem Beruf, baute deutschlandweit und auch in Österreich Fast-Food-Restaurants mit auf, übernahm das Management und trainierte die Crews. Die wechselnden Einsatzorte erforderten immer wieder neue Umzüge und finanziell wurde diese Flexibilität auch nicht belohnt. Schon nicht mehr glücklich im Job, belegte Nils Kuschminder 2018 einen Fernlehrgang zum „Apple-Softwareentwickler“ – damals noch aus rein persönlichem Interesse. „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht einmal Ahnung, wie man mit Excel umgeht“, schmunzelt Kuschminder. Und dann kam Corona! Der Alltag in der System-Gastronomie wurde so stressig, dass Kuschminder zusammenbrach und seine 20-jährige Berufslaufbahn somit ein abruptes Ende fand. Durch einen Aushilfsjob, den ihm ein Freund vermittelte, konnte er die Familie über Wasser halten.

Den Fernlehrgang setzte Nils Kuschminder dennoch fort und bewarb sich mit den neu angeeigneten Kenntnissen im Gepäck, bei etlichen Software-Firmen. Es folgten zahlreiche Absagen. Doch dann ein Lichtblick: „Eine Firma in München lud mich zu einem Gespräch ein und testete mein Können. Obwohl ich fachlich noch einen langen Weg zu gehen hatte, bekam ich endlich die Chance, beruflich neu durchzustarten – und das Fernstudium zum Informatiker.“

Also belegte Nils Kuschminder 2021 einen weiteren Fernlehrgang beim ILS Institut für Lernsystem und bildete sich zum „geprüften Informatiker“ weiter. Es folgte eine harte Zeit: Alltagsstrukturierung, Fokusfindung und Selbstmanagement waren die Herausforderungen, die es zu bewältigen galt, um Arbeitgeber, Familie und der Weiterbildung gerecht zu werden. Der Job 140 km vom Wohnort entfernt, ein Kind mit einer ADHS-Diagnose zu Hause und Lernstoff, der nur in kleinen Portionen „hängenbleiben“ wollte. Kuschminders Lösung fürs Lernen: Das Theoretische musste veranschaulicht werden. Aus allen Lerneinheiten wurden somit Projekte, die er am Computer erstellte und als Screenrecordings aufzeichnete.

„Ich habe bewiesen, dass man alles, was man sein und tun möchte, auch erreichen kann. Und das trotz aller Umstände und Widrigkeiten“, freut sich Nils Kuschminder heute. Das sieht auch die Studienpreis-Jury so und wählt ihn zum Preisträger 2024 in der Kategorie „Veränderung & Neue Wege“.

Belegter Lehr-/Studiengang: geprüfter Informatiker

Link zum Bildungsanbieter: ILS Institut für Lernsysteme