Die Jury prämiert:
Mareike Künzer
Auf dem Foto: Verbandspräsident Mirco Fretter mit Preisträgerin Mareike Künzer (Mitte) und Preis-Laudatorin Prof. Dr. Cathleen Gaede-Illig, Dekanin im Fachbereich „Gesundheit & Pflege“ der Hamburger Fern-Hochschule.
Ergebnisse der Masterthesis sollen Arbeitsbedingungen für OTA verbessern
Mit einer Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin (OTA) startete Mareike Künzer ins Berufsleben. Ein Studium der Humanmedizin sollte folgen. Doch schnell erkannte die junge Frau, dass die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus nicht ihren Wertevorstellungen entsprachen und sich auch nicht mit ihren persönlichen Vorstellungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie deckten. Stattdessen entschied sich Mareike Künzer 2016 für ein Bachelorstudium, um als Lehrkraft in Gesundheitsberufen tätig sein und somit die Auszubildenden auf die mitunter schwierigen Arbeitsbedingungen vorbereiten und sie auf ihren Weg unterstützen zu können. Mit ihrem Masterstudium „Berufspädagogik – Fachwissenschaften Gesundheit“ wollte sie bereits erworbene Erkenntnisse weiter vertiefen. Durch ihre familiäre Situation und der damit verbundenen örtlichen Gebundenheit, fiel die Entscheidung schnell auf ein Fernstudium an der Hamburger-Fern-Hochschule (HFH).
„Im Rahmen meines Masterstudiums konnte ich erlangtes Wissen in Form von Projekten direkt an unserer Schule für die Ausbildung von Anästhesietechnischen und Operationstechnischen Assistenten (ATA/OTA) planen und umsetzen. Das Thema meines Praktikums während des Studiums behandelte die potenzielle Verweildauer von OTA-Auszubildenden nach abgeschlossener Ausbildung“, erinnert sich Künzer. Dazu wurden die drei Ausbildungsjahre an drei verschiedenen Ausbildungsstandorten befragt, wie lange sie sich als OTA im Beruf sehen, welche Gründe zum Ausscheiden bewegen und welche beruflichen Alternativen in Frage kommen können. Das Thema führte Künzer schließlich im Rahmen ihrer Masterthesis weiter aus und befragte alle OTA, welche im Zeitraum 2011 bis 2020 die Ausbildung an der Akademie der Kreiskliniken Reutlingen absolvierten. Das Ziel: erste Daten zu erhalten, wie viele der an der Akademie ausgebildeten OTA zum Befragungszeitraum im Beruf tätig sind, welche Gründe für ein Ausscheiden aus dem Beruf ausschlaggebend waren und welche beruflichen Alternativen ergriffen wurden. Die Ergebnisse beider Untersuchungen sind nicht nur Grundlage ihres Studienabschlusses, sondern auch überaus interessant für Geschäftsführung, Personalabteilung und OP-Leitung der Kreiskliniken Reutlingen. Auch eine Fachzeitschrift veröffentlichte bereits erste Ergebnisse zur potenziellen Verweildauer von OTA. Gegen Ende des Jahres wird zudem ein Artikel über die Ergebnisse der Masterthesis in einem HFH-Sammelband erscheinen. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse einer weiteren deutschlandweiten Befragung von OTA soll Ende des Jahres folgen. „Über die Publikationen möchte ich die Möglichkeit nutzen, auf die Arbeitssituation von OTA hinzuweisen und OP-Abteilungen zum Nachdenken anzuregen, wie Mitarbeitende und somit Fachkräfte gehalten werden können“, so Künzer. Und erste Erfolge gibt es bereits: In der Schule, in der Mareike Künzer selbst als Lehrkraft tätig ist, findet nun jährlich eine Umfrage des 3. Ausbildungsjahres von ATA und OTA statt, um die potenzielle Verweildauer zu erfassen. Dies soll Rückschlüsse auf die Personalentwicklung geben.
Für die Implementierung ihrer Studienergebnisse in den Betriebsablauf der Kliniken zeichnet der Bundesverband der Fernstudienanbieter Mareike Künzer mit dem Studienpreis 2023 in der Kategorie „Praxis & Transfer“ aus.
Belegter Lehr-/Studiengang: Master Berufspädagogik (Fachwissenschaften Gesundheit)
Link zum Fernlehrgang: Hamburger Fern-Hochschule (HFH)