Auf dem Foto: Verbandspräsident Mirco Fretter (li.) mit Studienpreisträgerin Birgit Schuster-Pascher und Prof. Dr. Peter Weber, Dekan des Fachbereichs onlineplus der Hochschule Fresenius.
Die Jury prämiert:
Birgit Schuster-Pascher
Mit Künstlicher Intelligenz auf der Suche nach Diagnosen
Birgit Schuster-Pascher arbeitet heute als operative Projektmanagerin Quanten-Computing im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Den Weg dorthin ebnete ihr nicht zuletzt auch ihr Masterabschluss im Fernstudiengang „Digital Engineering Management“ an der Hochschule Fresenius – Fachbereich onlineplus. Dabei verfolgte die zweifache Mutter mit dem Beginn des Studiums im Ursprung ein ganz anderes Ziel. Denn Schuster-Pascher wollte sich der Diagnostik von unentdeckten oder seltenen Gendefekten mittels künstlicher Intelligenz widmen – und das tat sie auch. Das Interesse für diese intensive Beschäftigung mit der Thematik entsprang dem eigenen familiären Umfeld: Denn ihre damals siebenjährige Tochter lebt mit einer geistigen Behinderung, die wahrscheinlich einen genetischen Ursprung hat. Eine klare Diagnose fehlt der Familie jedoch bis heute. „Durch die Aneignung der Themenkomplexe Humangenetik und Künstliche Intelligenz habe ich im Laufe meines Studiums viele Kontakte knüpfen können, kann mitreden und Impulse geben, damit es in Zukunft möglicherweise viel höhere Aufklärungsraten bei undiagnostizierten Krankheitsbildern oder seltenen Erkrankungen geben wird“, so Birgit Schuster-Pascher heute. Während ihrer Studienzeit vertiefte sie allerdings nicht nur ihre Kenntnisse in den Bereichen Data Science und Künstliche Intelligenz, sondern streifte auch das Thema Quanten Computing, das sie faszinierte. Sie eignete sich auch auf diesem Gebiet tiefergehende Erkenntnisse an und ganz überraschend ergab sich somit ein Jobwechsel hin zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. „Hier bekomme ich völlig neue Einblicke in die Welt von Wissenschaft und Forschung und kann meine Erfahrung im Bereich Wirtschaft einbringen, um diese Felder miteinander zu verknüpfen“, freut sich die zweifache Mutter.
Natürlich war der Weg ans Ziel nicht immer leicht! Denn ein nebenberufliches Studium kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit, die bei einer jungen Mutter mit zwei Kindern – einem Baby und einem gerade schulpflichtig gewordenen Kind mit geistiger Behinderung sowie einer Autismusspektrumstörung – ohnehin schon rar gesät ist. Neben dem Job und einem erhöhten Pflege- und Betreuungsaufwand, kontinuierlichen Arzt- und Therapiebesuchen, musste Zeit zum Lernen gefunden werden. Und dann kam die Corona-Pandemie. Die Schließung des Schulbetriebs stellte Birgit Schuster-Pascher vor eine zusätzliche betreuerische Herausforderung. „Geholfen hat mir hierbei extrem die zeitliche Flexibilität des Fernstudiums“, erinnert sich die heutige Studienpreisträgerin. Gelernt wurde fortan immer nur, wenn die Kinder schliefen, denn sie sollten ihre Mutter nicht vermissen, weil diese ihren Weiterbildungsambitionen folgte. Motivation, das alles zwei Jahre lang durchzustehen, war stets der Wunsch des Wissenserwerbs, um die Aufklärung ungeklärter Krankheitsbilder unterstützen zu können. Eine Diagnose für die eigene Tochter hat Birgit Schuster-Pascher heute zwar noch immer nicht, aber aufgrund des unermüdlichen Taten- und Wissensdrangs der Mutter ist das Mädchen nun Teil einer Studie, die – basierend auf Künstlicher Intelligenz – Diagnosen für ungeklärte Fälle erforscht.
Der Bundesverband der Fernstudienanbieter verleiht Birgit Schuster-Pascher den Studienpreis 2023 in der Kategorie „Veränderung & Neue Wege“.
Belegter Lehr-/Studiengang: Masterstudiengang Digital Engineering Management
Link zum Fernlehrgang: Hochschule Fresenius – Fachbereich onlineplus